Südeuropa 2022 – Woche 4

Südeuropa 2022 – Woche 4

Kurzversion

Collioure 157 km – Mataró 160 km (Ausflug nach Barcelona)

Die etwas ausführlichere Version

Die vierte Woche starten wir entspannt mit einem gemütlichen Chill- und Strandtag. Spät nachmittags stürzen wir uns sogar noch alle in die Fluten, weil das Meer heute sehr ruhig und quallenfrei ist und sobald wir uns überwunden haben, geht es auch wärmetechnisch.

Am Montag brechen wir schweren Herzens von dem wunderschönen Campingplatz auf und fahren in die Nähe von Collioure. An der Rezeption des von uns angepeilten Campingplatzes „Les Cirques de Porteils“ sind wir erst mal schwer beeindruckt von den sehr freundlichen Mitarbeitern. Der Platzwart, der uns die Plätze zeigt, hat wohl noch keine Schulung in Sachen Freundlichkeit bekommen. Er grunzt nur etwas unmotiviert und ist auch nicht bereit, uns andere Plätze als die von ihm vorgeschlagenen zu zeigen…

Gut, dann nehmen wir halt die, die er meint. Im Gegensatz zu dem letzten, sehr idyllischem Campingplatz ohne jeglichen Schnickschnack und Animation ist dieser hier fast ein Kulturschock. Er ist zwar sehr sauber, hat extrem luxuriöse Anlagen und ist auch generell eigentlich recht schön, aber irgendwie springt der Funke nicht gleich über. Als unser Bus in der Mittagspause auch noch mordsmäßig von einem Vogel angekackt wird, ist jetzt Armin dran mit einem kleinen Urlaubsblues. Wir wirken dem entgegen, indem wir die weitere Route planen. Nach einem Mittagessen, Rundgang um den doch sehr schönen Platz mit atemberaubenden Aussichten auf das Meer gefällt es uns doch recht gut und wir beschließen, doch wenigstens 2 Nächte zu bleiben und dem kleinen Ort Collioure ein Chance zu geben.

Sonnenaufgang
Sonnenuntergang

Armin und Andrea gehen am nächste Tag den ca. 2,5 km langen Küstenweg nach Collioure und die (Schwieger)Eltern nehmen den etwas einfacheren, aber trotzdem fordernden Weg zu Fuß nach Collioure.

In Collioure sind wir völlig von den Socken, wie schön es ist und wir freuen uns tierisch, dass wir noch zur Besichtigung hier geblieben sind. Es ist ein kleines Städtchen mit natürlich wunderschönen Gässchen und einer Burg, das ganze direkt am Meer inkl. Strand. In einem der Gässchen finden wir die vermutlich beste Bäckerei Frankreichs und erheitern die Verkäuferin, indem wir mehrmals hintereinander die erstandenen Backwaren direkt vor dem Laden verspeisen und wieder aufs Neue einkaufen. Künstler wie Picasso oder Martisse waren sehr gerne in Collioure um sich von der traumhaften Kulisse und dem einmaligen Licht inspirieren zu lassen.

Strand von Collioure
Gässchen in Collioure

In der Bar Les Templiers, die es heute noch gibt, haben diverse Künstler ihr Bier des öfteren mit Gemälden bezahlt. Die Bar gibt es heute noch und wir genehmigen uns in selbiger einen Kaffee und ein Glas Rosé und wir schlürfen beides sehr ehrfürchtig. Bezahlen müssen wir allerdings in Euro, weil unsere Malkünste maximal für ein kleines stilles Wasser gereicht hätten…

Nachdem wir wieder auf dem Küstenweg und die (Schwieger)Eltern auf  dem Landweg zurück zum Campingplatz gewandert sind, sind wir uns einig, dass wir heilfroh sind, Collioure eine Chance gegeben zu haben. Der Ort zählt definitiv zu den Highlights der Reise.

Am Mittwoch geht es weiter nach Spanien. In Mataró haben wir den Campingplatz „Camping Barcelona“ im Auge. In Spanien freuen wir uns erstmal, dass wir keine Autobahngebühren mehr zahlen müssen. Am Rande der Autobahn sehen wir zwar noch die ehemaligen Mautstationen, aber erst mal werden wir noch verschont.

Beim Campingplatz ist gerade ziemlich viel Andrang, aber die nette Dame an der Rezeption nimmt sich trotzdem die Zeit, uns zwei ruhige Stellplätze zu organisieren, die sogar nebeneinander sind. Bevor wir aufbauen, sichern wir uns noch Plätze im Shuttlebus nach Barcelona und zurück für den nächsten Tag.

Abends probieren wir im Restaurant des Campingplatzes einen Sangria und stellen fest: schmeckt sauguad und schädelt ordentlich…

Am nächsten Tag steht das nächste Highlight der Reise an: Barcelona. Der Shuttlebus bringt uns ultrapünktlich um 09:00 Uhr direkt vom Campingplatz aus ins Zentrum von Barcelona. Dort erstehen wir für zwei Tage Tickets für Hop-on Hop-off Busse und starten auch gleich die blaue Route.

Wir bestaunen wunderschöne Gebäude von Gaudì, sehen (zumindest von außen) den Park Guel und Camp Nou und sind fasziniert von der Sagrada Familia. Wegen einer Demonstration können wir nicht wie geplant zum Plaza Catalunya zurückfahren und so steigen wir einfach irgendwo anders in der Nähe der Ramblas aus und schlendern diese  entlang bis zur Markthalle „Mercat de Sant Josep“. Dort genehmigen wir uns ein Mitagessen inkl. Paella.

So gestärkt wuseln wir mit einem Haufen anderer Leute durch die Markthalle und bestaunen, was es hier alles zu kaufen gibt. Von Früchten über Fisch, sämtliche Fleischsorten, Henergreier (Hühnerfüße) oder einem ganzen Schafskopf ist hier alles zu haben, was das kulinarische Herz begehrt.

Danach gehen wir weiter zur großen Columbusstatue und zum Hafen und schnappen uns nochmal den Hop-on Hop-off Bus um zur Sagrada Familia zu fahren. Wir umrunden die Sagrada Familia und lassen dieses beeindruckende Gebäude auf uns wirken.

Columbus-Statue
Sagrada Familia

Mit einem Milchshake als Stärkung im Bauch machen wir uns auf den Weg zurück zur Haltestelle, von der aus uns der Shuttlebus um 19:00 Uhr wieder zurück zum Campingplatz bringen soll. Als wir uns der Haltestelle nähern stellen wir fest, dass wir heute so viele neue Eindrücke gesammelt haben, dass wir uns überhaupt nicht mehr sicher sind, wie dies heute Früh beim Aussteigen ausgesehen hat… Wir schaffen es trotzdem rechtzeitig und fahren wieder pünktlichst müde und beeindruckt zurück zum Campingplatz.

Nachdem ein Tag viel zu wenig ist für Barcelona, geht es am Freitag nochmal (extrem pünktlich) mit dem Shuttlebus ins Zentrum und dort schnappen wir uns gleich einen Hop-on Hop-off Bus der roten Route um die nächste Tour zu starten. An der ehemaligen Stierkampfarena, die jetzt ein Kaufhaus ist steigen wir aus und genießen die Aussicht auf Barcelona vom obersten Stockwerk des Kaufhauses.

Das runde Gebäude ist die ehemalige Stierkampfarena

Die Weiterfahrt gestaltet sich etwas abenteuerlich, weil der Busfahrer vermutlich nebenberuflich Rennfahrer ist und übersehen hat, dass er nicht mehr im Sportwagen sitzt… Am Hafen steigen wir aus und sind froh, dass trotz dem halsbrecherischen Fahrstil unser Frühstück drin geblieben ist 😉

Wir schlendern zum Strand und dort die Strandpromenade entlang, die uns mit vielen Selbstdarstellern ein bisschen an LA erinnert. Zumindest stellen wir es uns da so vor. Dort waren wir ja noch nicht…

Strand ink. Baywatch-Turm
Strandpromenade

Ein letztes Mal besteigen wir den Hop-on Hop-off Bus und fahren zu den Ramblas. In der Markthalle futtern wir uns durch die Stände, u. a. mit der besten Pizza der Stadt. Nachdem wir pappsatt sind und beim besten Willen keinen Burger mehr unterbringen, gehen wir diesmal nur in den Shop vom Hard Rock Café, den wenigstens ein Besuch muss sein.

Wir beschließen, unseren Aufenthalt noch um einen Tag zu verlängern und bauen einen Ruhetag auf dem Campingplatz ein um die vielen neuen Eindrücke sacken zu lassen, natürlich mit originalem Sangria.

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