Südeuropa 2022 – Woche 6

Südeuropa 2022 – Woche 6

Kurzversion

Villieu-Loyes-Mollon (bei Lyon) 397 km – Rolle am Genfer See (Schweiz) 166 km – Beuren (Allgäu) 443 km – Heim nach Wald 268 km

Die etwas ausführlichere Version

Auch der Sonntag verspricht wieder ein heißer Tag zu werden und so packen wir unsere sieben Sachen schnell zusammen und freuen uns über die Klimaanlage beim Fahren im Bus und Wohnmobil. Die Autobahn ist wieder mal schön frei und wir kommen gut voran. Lediglich der oft sehr heftige Wind lehrt uns auf so mancher der zahlreichen Autobahnbrücken ein bisschen das Fürchten. Selbst um Lyon herum, die einzige größere Stadt auf unserer heutigen Strecke, ist es so ruhig, dass wir fast nicht mitbekommen, dass wir hier gerade an einer Großstadt vorbei fahren.

Auf dem Campingplatz in Villieu-Loyes-Mollon werden wir wieder sehr freundlich begrüßt und wir dürfen uns unseren Platz aussuchen. Im Großen und Ganzen ist der Campingplatz ganz ok, die Sanitäranlagen sind sauber und es gibt sogar einen Pool. Doch trotz der wirklich außergewöhnlich netten Rezeptionistin will der Funke bei uns nicht so recht überspringen. Ob es an der Hitze oder den außerordentlich vielen winzig kleinen Fliegen liegt wissen wir nicht so recht. Macht aber auch nix, ist ja eh nur ein Zwischenstopp für eine Nacht.

Am nächsten Tag geht es weiter in die Schweiz, genau genommen nach Rolle am Genfer See. Der Campingplatz liegt sehr idyllisch direkt zwischen dem Genfer See und einer Baustelle. Zugegeben – die Baustelle drückt etwas auf die Idylle, das kann auch der Platz direkt am See nicht komplett wett machen… Trotzdem freuen wir uns, direkt vom Bett aus den See zu sehen, der sehr malerisch mit ein paar Bergen im Hintergrund vor uns liegt. Außerdem hat es heute nur angenehm kühle 29°C, wir atmen erleichtert tief durch und überprüfen heimlich, ob der Pullover noch da liegt, wo wir ihn vor der Hitzewelle hin geräumt haben 😉 .

Traumplatz am Genfer See

Gegen Mittag spazieren wir nach Rolle und bestaunen die Preise in Restaurants und Supermarkt und einigen uns schnell darauf, dass wir doch nicht wie geplant zwei bis drei Tage hier bleiben, sondern am nächsten Tag weiter fahren. Davon bringt uns auch der wirklich schöne Sonnenuntergang am Genfer See nicht mehr ab.

Also verlassen wir so früh wie möglich (also um kurz nach 09:00 Uhr) den Campingplatz und fahren gemütlich einmal quer durch die Schweiz, vorbei an Bern, Zürich und dem Rheinfall an den Bodensee. Der von uns angepeilte Campingplatz in Überlingen ist leider voll und so beschließen wir weiter nach Lindau zu fahren. Dort ist ein sehr großer Campingplatz, der wird ja wohl noch einen Platz für uns haben. Telefonisch nachfragen klappt leider nicht, weil niemand ans Telefon geht. Dort angekommen verkneift sich der etwas gelangweilt wirkende Rezeptionist im letzten Moment ein Augenrollen, als wir ihn nach zwei Stellplätzen fragen. Er tippt etwas unmotiviert auf seiner Tastatur herum um uns dann zu sagen, was wir bereits ahnen – es ist nichts frei. Wir versuchen noch mehrere Campingplätze am Bodensee telefonisch zu erreichen, allerdings ohne Erfolg. Nur bei einem geht jemand ans Telefon, aber da ist leider auch kein Platz mehr für uns.

Wir sind alle etwas frustriert und suchen nun notgedrungen auch nach Plätzen weiter weg vom Bodensee und beim „Camping am Badsee“ geht nicht nur jemand ans Telefon, die Dame ist auch noch sehr freundlich und wird uns gleich noch viel sympathischer als sie uns die gute Nachricht überbringt, dass sie noch Plätze für uns frei haben. Also sammeln wir die letzten Kräfte, tanken zum Schnäppchenpreis (zumindest im Vergleich zur Schweiz) und fahren die ca. 35 km weg vom Bodensee nach Beuren.

Am Campingplatz werden wir von der netten Dame vom Telefon sehr herzlich empfangen und sie zeigt Willi und Armin auch gleich die Stellplätze während Barbara und Andrea das Anmeldeformular ausfüllen. Nach einer Besichtigung der picobello sauberen Sanitäranlagen und einem Abstecher zu dem kleinen Badsee freuen wir uns gewaltig, dass wir am Bodensee nichts bekommen haben. Hier ist es traumhaft ruhig, die Idylle ist fast nicht zu toppen und ausnahmslos jeder, dem wir vom Campingplatz begegnen ist sehr freundlich und herzlich. Somit beschließen wir kurzerhand, den Abschluss unserer Reise und somit die nächsten drei Nächte hier zu verbringen.

Idyllischer Campingplatz Badsee bei Beuren / Isny

Zum Abendessen gehen wir ins Restaurant vom Campingplatz und verteidigen unsere leckeren Käsespätzle gegen die vielen Fliegen.

In der Nacht erleben wir unser erstes Gewitter auf der Reise. Es blitzt und donnert ganz gewaltig und es regnet so viel, dass Willi zwischendurch mal die Markise ableeren muss. Soviel zur Aussage unseres Camping-Nachbarn aus dem Allgäu der am Abend noch gemeint hat „do kummd heid nix“.

Am Mittwoch freuen wir uns gleich mal über frische Brezen vom mobilen Bäcker, der täglich auf den Campingplatz kommt und starten den Tag mit einem gemütlichen Frühstück zu viert. Die Brezen entschädigen dann auch für die vom Regen leicht verbogenen Markisenstangen. Wir lassen uns von den dicken Wolken nicht abhalten und spazieren ins nahe gelegene Beuren um dem Dorfladen einen Besuch abzustatten und den Gasthof Kreuz von außen zu bestaunen. Der Weg am See entlang ist wunderschön und lädt schon mal zum innehalten ein.

Auf dem Rückweg zum Campingplatz fängt es an zu regnen und so verbringen wir einen Großteil des Tages mit gemütlichem Rumlümmeln im Wohnmobil, Bus oder Dachzelt. Abends schaut die Sonne wieder raus und wir schlemmen unglaublich leckeres Essen auf der Terrasse vom Gasthof Kreuz in Beuren.

Den letzten Tag in Beuren scheint nochmal traumhaft schön die Sonne und Barbara und Willi machen noch eine kleine E-Bike-Tour durch die wunderschöne Gegend. Armin fährt mit dem Roller nach Isny zum Tanken und Andrea lungert gemütlich vor dem Bus rum und bringt das Reisetagebuch auf Vordermann.

Willi springt am Nachmittag gleich noch 2x in den Badsee und ist begeistert, wie schön warm er ist. Wir anderen sind zu wasser- und seescheu, bzw. ist es mit ca. 27 °C einfach zu kalt zum Baden (zumindest für Andrea).

Badsee

Am Freitag ist es soweit, die letzte Etappe unserer Reise steht bevor. Wir brechen ziemlich pünktlich um 09:00 Uhr auf und fahren die letzte Etappe nach Hause. Die Heimreise verläuft reibungslos und wir kommen alle gesund und munter, mit vielen neuen Eindrücken, wunderschönen Erlebnissen und einem Grinsen im Gesicht zu Hause an.

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