Der Norden 2023 – Woche 1

Der Norden 2023 – Woche 1

Die Kurzversion

Sommerach (Franken) – Auftakt mit den Schwiegereltern; Südseecamp – Zwischenstopp auf dem Weg nach Dänemark; Riebe (Dänemark) – schönste Kleinstadt Europas; Skagen (Dänemark) – nördlichster Punkt Dänemarks, Nord- und Ostsee vereinigen sich, Dänemarks größte Wanderdühne; Grenaa (Dänemark) – Fähre nach Halmstad (Schweden)

Die Langversion

Nachdem wir den Großteil des Samstags damit verbracht haben, unsere sieben Sachen (oder auch ein paar mehr) durch gekonntes Bus-Tetris zu verstauen, geht es am Sonntag nach dem Frühstück los zu unserem nächsten Abenteuer.

Nach einer entspannten und staufreien Fahrt erreichen wir unser erstes Ziel: Sommerach an der Mainschleife im schönen Frankenland. Wir werden schon von den (Schwieger)Eltern erwartet und gleich mit einer leckeren Brotzeit versorgt. Das Wetter ist gleich viel freundlicher als Daheim und verwöhnt uns sogar mit ein paar Sonnenstrahlen.

Am nächsten Tag können wir unser Glück kaum fassen – die Sonne scheint immer noch. Das würdigen wir gleich entsprechend und frühstücken in der Sonne. Wir verbringen einen gemütlichen Tag mit Relaxen, lesen, Sonne genießen (zumindest, wenn nicht grade ein Gewitterschauer runtergeht) und abends schmeißen die (Schwieger)Eltern den Grill an und wir lassen den Abend gemütlich im Wohnmobil ausklingen.

Am Dienstag verlassen wir Sommerach gen Norden und fahren an die Südsee. Also genau genommen ins Südsee-Camp, einem riesigen Campingplatz zwischen Hannover und Hamburg, der uns mit einem Indoor-Pool mit Südsee-Atmosphäre gelockt hat. Leider stellen wir bei unserer Ankunft fest, dass aus unseren Plänen faul am Pool zu liegen und zu lesen nichts wird – der Südsee-Pool hat heute Ruhetag. Statt dessen erkunden wir den riesigen Campingplatz und gönnen uns noch ein Bierle und einen (oder waren es zwei?) leckeren Cocktail.

Einige Gänse patrouillieren regelmäßig um unseren Bus herum. Sie hinterlassen zwar einige Tretminen, halten sich aber ansonsten diskret zurück und haben lediglich untereinander einige lautstarke Meinungsverschiedenheiten.

Nach einer Nacht IM Bus (wir wollten ja früh wieder starten und haben das Dachzelt eingeklappt gelassen) sortieren wir unsere Knochen, genießen noch einen Kaffee und düsen weiter Richtung Dänemark, genau genommen nach Ribe.

Hier haben wir sicherheitshalber einen Stellplatz für zwei Nächte gebucht, nachdem wir aufgrund des langen Wochenendes am Nordstrand keinen Platz bekommen haben. Wir beziehen unseren Stellplatz, erkunden den Campingplatz und sind ganz schön von den Socken, wie cool der ist. Sehr saubere und schöne Sanitäranlagen, Küche und Aufenthaltsraum inkl. viele Kochgelegenheiten inkl. E-Herd, Gas-Herd, Backofen, Mikrowelle, Kaffeemaschine UND einem Wasserkocher (Andrea’s Wärmflaschenherz macht einen erfreuten Hüpfer).

Unser Reiseführer beschreibt Riebe als „schönste Kleinstadt“ Europas und dass es sehr hyggelig (dänisches Wort für gemütlich) ist. Das wollen wir uns natürlich anschauen und spazieren die knapp 1,5 km in den historischen Ortskern. Es ist wirklich ein schmuckes kleines Städtchen und wir schlendern ein wenig durch die Gassen und verputzen einen Hot Dog (gehört schließlich auch dazu in Dänemark). Der Wind pfeift heute recht ordentlich und wir wärmen uns bei einer heißen Schokolade und Kuchen in einem „hyggeligen“ Café auf.

Abends nutzen wir die Camper-Küche und wärmen uns erst beim Abendessen und dann beim Backgammon-Zocken im Aufenthaltsraum auf. Sogar Andrea ist es bei dem Wind zu ungemütlich zum draußen sitzen. Immerhin regnet es nicht – wir sind ja inzwischen genügsam geworden…

Den Feiertag lassen wir ruhig angehen und spazieren nur mal kurz zum Vorräte auffüllen nach Ribe. Nach einer kalten Nacht (es lebe die Wärmflasche) ziehen wir am nächsten Tag weiter. Bevor wir endgültig weiter Richtung Norddänemark aufbrechen, machen wir noch einen Abstecher zu den Kammerslusen, das ist eine Schleuse im Deich, die uns von der Rezeptionistin des Campingplatzes wärmstens empfohlen wurde. Wir sehen (oder besser gesagt erahnen) schon mal das Meer und der Deich mit seinen Schafen ist auch recht hübsch anzusehen.

Danach geht es vorbei an unzähligen, wunderbar leuchtenden Rapsfeldern bis ganz hinauf in den hohen Norden Dänemarks. Auf dem Weg nach Skagen machen wir einen kleinen Abstecher ins Fiskehus in Hirtshals (ist uns vom ersten Norwegentripp noch in guter Erinnerung) und gönnen uns leckere Fish&Chips und ein Softeis.

In der Nähe von Skagen checken wir im nördlichsten Campingplatz Dänemarks ein. Leider ist er nur der nördlichste, nicht der sauberste… Die traumhafte Lage, der strahlende Sonnenschein und nicht zuletzt die netten Mitcamper sorgen dafür, dass wir uns trotzdem schnell wohlfühlen.

Am nächsten Tag machen wir uns auf zu dem Punkt, an dem Nord- und Ostsee sich vereinigen. Der Sand ist wunderbar fein und sehr angenehm warm, drum lege ich (Andrea) die letzten paar hundert Meter barfuß zurück. An der äußersten Spitze angekommen bewundern wir die Vereinigung von Nord- und Ostsee. Ich halten einen Fuß in die Nordsee und einen in die Ostsee und bin mir sicher: die Ostsee ist kälter. Die Seerobben, die hier leben und die man angeblich sehr häufig zu sehen bekommt, haben wir nicht entdeckt. Dafür waren vermutlich einfach zu viele Leute unterwegs…

Weil wir schon unterwegs sind, gehen wir auch gleich noch zum Nordstrand und überprüfen, ob es sich lohnt am Abend zum Sonnenuntergang nochmal wieder zu kommen.

Angeblich kann man hier bis zu 360 verschiedene Vogelarten beobachten, wir sehen allerdings nur einen ganzen Haufen Ornithologen, die mit verklärtem Gesichtsausdruck und riesigen Ferngläsern durch die Gegend laufen.

Der Nordstrand hat den Test bestanden und wir kommen abends nochmal wieder zum Sonnenuntergang. Und der kann wirklich was, wir sind da ja inzwischen sehr mäkelig geworden…

Am Sonntag brechen wir unser Dachzelt wieder ab und fahren erst mal zu Dänemarks größter Wanderdüne, zur Rabjerg Mile. Wir sind ziemlich beeindruckt von diesem riesigen Sandkasten im Norden Dänemarks und spazieren barfuß durch den wunderbar weichen und feinen Sand. Inzwischen haben wir auch einen Verdacht, wie so eine Wanderdüne wandert: jeder, der mit Schuhen auf dem feinen Sand herumläuft, nimmt einen ganzen Haufen Sand mit, den er woanders wieder ausschüttet. Und zack, schon wandert der Sand 😜

Nach der Düne bewegen wir uns wieder etwas weiter nach Süden, nach Grenaa. Unser Campingplatz für heute ist Grenaa Strand Camping und begeistert uns neben einem Piratenschiff und einem wunderbar ruhigen Stellplatz auch mit wunderbar sauberen sanitären Anlagen. Im Minimarkt wollen wir uns noch ein Sandwich kaufen und bekommen es von der netten Verkäuferin sogar geschenkt mit der Begründung, dass sie eh bald zu macht und es dann wegschmeißen müsste. Berichte, dass Andrea sehr hungrig ausgesehen hat und die Verkäuferin Angst davor hatte angeknurrt zu werden können NICHT bestätigt werden.

Irgendwo haben wir gelesen, dass der Strand in Greena der zweitschönste ist. Und ja, das können wir bestätigen. Der Strand ist auch nett, aber mit dem Nordstrand in Skagen kann er nicht mithalten.

Weiter geht’s nach Schweden zu lesen im Bericht von Woche 2 …

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