Warum eigentlich herum reisen?

Warum eigentlich herum reisen?

Reisen klingt ja nicht selten sehr romantisch. Da lacht die Seele, das Herz hüpft und der Gaumen freut sich unentwegt. Das Wetter ist (immer) herrlich oder wird nicht angezweifelt, die Leute sind hilfsbereit und freundlich, kurz gesagt es ist einfach toll.

Und dann sind da die Dinge, die auf Insta und in Fotoalben (wenn’s sowas überhaupt noch gibt) nicht so gut rüberkommen und die besser mal nicht gezeigt werden. Es gibt unzählige Moskitos/Stechmücken, bellende Hunde, Straßenlärm, drei Tage Regen am Stück, Stürme, schaukelnde Schiffe, viel zu viel Plastik und Müll generell… Spätestens dann stellt sich doch die Frage nach dem WARUM oder?

Da gibt’s aus meiner Sicht gleich zwei gute Gründe…

Es geht zum einen darum den eigenen Horizont zu erweitern. Es geht darum mal was anderes/neues zu erleben und aufzunehmen, den Alltag zu durchbrechen, andere Sichtweisen kennenzulernen, Länder zu entdecken und Menschen zu treffen.

Unser Hirn ist laut Julia Shaw (deutsch-kanadische Rechtspsychologin und Autorin zweier populärwissenschaftlicher Sachbücher; Sie befasst sich insbesondere mit Erinnerungen und deren Manipulationen) spezialisiert darauf Lösungen zu finden (viel mehr das, als korrekte Erinnerungen abzuspeichern). Dafür werden die gespeicherten Informationen durchforstet und eine für die Situation passende Lösung erstellt. Je mehr Informationen gespeichert sind, desto kreativer können die Lösungen ausfallen oder anders gesagt, wenn wir als einziges Werkzeug nur einen Hammer kennen, wird das auch immer die passende Lösung sein.

Zum anderen geht es einfach auch darum schöne Momente einzufangen. Z.B. die hilfsbereite Vermieterin die auf dem Donau-Radweg im letzten Moment noch ein Zimmer organisiert, wo es den besten Wein und die herrliche Aussicht gab. Dabei ist es dann nicht wichtig, ob wir im hohen Alter noch wissen welches Jahr(-zehnt) das war und ob das Zimmer nun 30 oder 40 € gekostet hat, sondern dass es diesen besonderen Moment mit der besten Freundin überhaupt gegeben hat und dass er uns bei der Erinnerung daran ein zufriedenes Lächeln auf’s Gesicht zaubert.

Perfekt macht eine Reise allerdings erst das Nach-Hause-kommen. Denn dann wissen wir wieder viel mehr zu schätzen was wir zu Hause alles so haben. Der Blick von der Terrasse, das eigene Auto, ein bequemes Bett und natürlich alles und alle die wir schon kennen und schätzen.

Das sind also drei der Gründe, warum wir sehr gerne verreisen und warum wir auch mal das ein oder andere nicht so passende „wegatmen“ 😉

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