Südeuropa 2022 – Woche 2

Südeuropa 2022 – Woche 2

Kurzversion

Lucca 149,6 km – Cervo 269,8

Die etwas ausführlichere Version

Der Weg nach Lucca führt uns durch schöne Landschaften in der Toskana und ohne LKWs am Sonntag ist das Fahren auch gleich viel entspannter.

Am Campingplatz Ai Linchi, der nur ca. 4 km vom Zentrum von Lucca entfernt ist, werden wir von Andrea, dem sehr freundlichen Besitzer bereits empfangen. Wir suchen unsere Plätze aus und bekommen bei der Anmeldung alle zur Begrüßung ein Glas Wein von seiner Frau, die genauso nett ist. Mit dem Roller sausen wir noch kurz vor Ladenschluss in den nächsten Supermarkt und nachdem der Campingplatz so wunderschön ist, beschließen wir spontan doch zwei Nächte hier zu bleiben und lassen es für heute gut sein.

Als wir abends gemütlich beim Ratschen sitzen, macht uns ein Nachbar darauf aufmerksam, dass auf dem Feld neben dem Campingplatz unzählige Glühwürmchen tanzen. Wie kleine Feen tanzen die Lichter in der Dunkelheit und verzaubern uns.

Im Garten des Haupthauses (bei dem auch Zimmer vermietet werden) kann man frühstücken und wir werden mit einem hervorragendem Frühstück im traumhaften Garten verwöhnt.

So gestärkt machen wir uns mit dem Roller und die (Schwieger)Eltern mit dem E-Bike auf nach Lucca. Hier spazieren wir erst mal ein bisschen auf der rieseigen Stadtmauer entlang und tauchen dann in die Gässchen von Lucca ein.

Es gibt einen Turm, bei dem auf dem Dach Eichen wachsen und auf den man raufsteigen kann und einen hervorragenden Blick über die Stadt hat. Wir überwinden unsere Höhenangst (zumindest so einigermaßen) und steigen rauf, zunächst über komfortable Steintreppen und dann über schmaler werdende Metalltreppen. Die Aussicht ist wirklich fantastisch – aber es ist auch echt hoch. Ein paar Möven umkreisen uns und wir sind uns einig, dass wir beide als Möve ziemlich ungeeignet wären 😉

Lucca

Die (Schwieger)Eltern wollen eigentlich früher zurück, legen aber unfreiwillig eine extra Trainingseinheit auf der Stadtmauer ein, weil sie die Räder nicht mehr finden.

Wir wollen beim benachbarten Agritourismo eigentlich nur Olivenöl kaufen, bekommen aber vom sehr netten Besitzer neben einer Kostprobe des Olivenöls auch eine Weinprobe des hauseigenen Weines. Naja, es kommt wie es kommen muss – wir kaufen natürlich nicht nur das leckere Olivenöl wie gepant, sondern nehmen auch noch ein paar Flaschen Wein mit…

Am Dienstag stehen wir nun schon zum zweiten Mal in Folge nach 07:00  Uhr auf – so ein Lotterleben 😉 Macht aber auch nix, heute ist es bissl bewölkt. Wir düsen nochmal mit dem Roller nach Lucca und streunern noch ein bissl durch die Gässchen. Mittags gibt es auf dem Hauptplatz eine hervorragende Pizza und wir kommen aus dem „Leid schaun“ gar nicht mehr raus.

Nach einer perfekten Pizza ist es fast schon Pflicht, auch noch ein außergewöhnliches Eis zu essen. Machen wir natürlich pflichtbewusst, auch wenn Andrea danach fast platzt…

Es fallen tatsächlich die ersten 3 Tropfen Regen seit wir unterwegs sind. Wir sind noch am Überlegen, ob es so schlimm anfängt, dass wir uns irgendwo unterstellen müssen, da ist es auch schon wieder vorbei.

Am nächsten Tag zieht es uns wieder weiter, Cervo an der italienischen Riviera ist unser nächstes Ziel. Wir passieren wieder einmal unzählige Tunnel, gelegentlich durchaus auch wieder ein paar gruselige und gefühlt jede Brücke rund um Genua ist inzwischen eine Baustelle…

Die Plätze haben wir telefonisch schon mal von unterwegs reserviert und am Campingplatz können wir sofort erkennen, wer sein Gefährt beherrscht und wer eher nicht. Die Plätze sind sehr schön und zum Teil mit Wein überwachsen, aber es ist auch richtig knapp zum Einparken. Sobald wir in den Platz einfahren, kommt auch schon ein offizieller Einweiser herbei und dirigiert Willi und Armin fachmännisch in die Plätze. Die verstehen ihr Handwerk ausgezeichnet, sodass wir fachmännisch in die schönen Plätze reinkommen. Um den Roller von der Rampe runterzubrigen lassen wir die letzten Zentimeter aufgrund der heimeligen Einhausung einfach die Muskeln spielen und heben ihn runter.

Animation gibt es auf dem Platz zwar nicht, aber in unserer Nähe wohnt das Mariechen von „Waltraud und Mariechen“. Sie ist es zwar nicht wirklich, hört sich aber haargenau so an und wenn sie telefoniert, bekommen wir ein kostenloses Unterhaltungsprogramm 😂

Abends gibt es noch ein sehr leckers Abendessen im Restaurant des Campingplatzes und zur Nachspeise ein göttliches Tiramisu.

Nach einem leckeren Vatertagsfrühstück brechen wir zu einer Rollertour in die Umgebung auf, erkunden die Gässchen von Cervo und besichtigen die hiesige Kirche. Die Aussicht ist traumhaft. In Diano Marina fahren wir aus Versehen auf die SS1 und landen so unfreiwillig in Imperia. Wir versuchen einen Weg am Meer zurück zu fahren und ignorieren erst mal noch das ein oder andere Schild, das behauptet hier dürften keine Motorräder oder Autos fahren, allerdings werden die Schilder immer deutlicher und auch die Radlfahrer die wir überholen sind der Meinung, dass wir hier nichs verloren hätten… Also geht es auf der Hauptstraße wieder zurück. Die bietet zwar auch wunderschöne Ausblicke auf die Küste, aber leiderkeine Möglichkeit stehen zu bleiben  und das ganze für die Ewigkeit festzuhalten.

Imperia

Bevor wir unsere Tour beenden (unser Hintern meldet bereits erste Ermüdungserscheinungen an), wollen wir noch zu einem Supermarkt. Angeblich soll in der Nähe des Campingplatzes einer sein. Nach einigem Suchen finden wir diesen sogar und sind um 13:02 auf dem Parkplatz – die Mittagspause startet um 13:00 Uhr. Zumindest wissen wir jetzt, wo wir ihn finden.

Nach einem Aperol an der Beach Bar lassen wir den Abend noch mit einer Runde Rummy Cup ausklingen und freuen uns, dass es bis zum Bett gehen noch 27 °C hat. Also zumindest Andrea ist begeistert, dass sie nicht friert 😉

Eigentlich wollten wir ja nur drei Nächte in Cervo bleiben und dann Richtung Monaco weiterfahren. Allerdings hat die Formel 1 ihre Termine nicht mit uns abgestimmt und für kommenden Sonntag den Großen Preis von Monaco angesetzt. Nachdem deshalb von Monaco ziemlich viel gesperrt sein wird, beschließen wir bis Montag in Cervo zu bleiben. Was soll’s, wir haben ja Zeit…

Am Samstag Vormittag erhalten wir von unserem Nachbarn den Tipp, dass in Imperia ein Markt stattfindet und dass der Radweg an der Küste entlang sehr schön ist. Also satteln die (Schwieger)Eltern die E-Bikes und wir den Roller und düsen nach Imperia. Wir wieder auf der Hauptstraße, für den Radlweg haben wir einfach zu viel PS. Die (Schwieger)Eltern schwärmen vom Radweg und den schönen in den Hang gebauten Häusern.

Sowohl der Markt als auch Imperia selbst ist recht schön. Wir schlendern mal wieder durch kleine Gässchen und erstehen auf dem Markt Käse und unglaublich leckere getrocknete Tomaten. Die (Schwieger)Eltern verbringen Ihre Mittagspause bei einer Pizza am Hafen und kommen pünktlich zur Siesta wieder am Campingplatz an.

Nach einer Stärkung mit Nudelsalat backen wir heimlich mit unserem Omnia-Backofen einen Geburtstagskuchen für unseren (Schwieger)Papa. Nachdem wir erst nach ca. 25 Minuten festestellen, dass wir ihn nicht ganz richtig auf dem Gasofen positioniert haben, zieht uns schon sehr bald ein ziemlich verbrannter Geruch um die Nase. Nachdem wir in (diesem) Internet nochmals nachgelesen und dem entsprechednd nachgebessert haben wird er zum Glück auch noch durch und nicht nur sehr knusprig.

Abends unternehmen wir noch einen Spaziergang nach Cervo rauf, streunern durch die engen Gässchen und genießen die traumhafte Aussicht.

Cervo
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