Südeuropa 2022 – Woche 1

Südeuropa 2022 – Woche 1

Nachdem wir durch eine Pandemie in Bierlaune ausgebremst wurden, sind wir nun endlich mal wieder unterwegs. Da allerdings  ein herrschsüchtiger Verrückter im Norden sein Unwesen treibt, geht’s gerade nicht wie geplant ans Nordkapp sondern in den Süden.

Kurzversion

Kalterer See 300,7 km – Bardolino 124 km – San Marino 291 km – Arezzo 183,8 km

Die etwas ausführlichere Version

Als alles in und auf unserem Bus verpackt ist, starten wir zu unserer ersten Etappe der Südeuropa-Tour nach Kaltern. Die Fahrt ist entspannt und wir treffen am frühen Nachmittag in Kaltern am Campingplatz ein. Der Kalterer See ist schön gelegen und gar nicht so kalt, wie wir dachten. Allerdings schwimmen ziemlich große Fische direkt am Steg und machen Andreas Überlegungen in jedem Gewässer auf der Reise zumindest kurz zu baden umgehend zunichte. Abends genießen wir erst ein hervorragendes Abendessen im Restaurant des Campingplatzes und dann noch den Vollmond am See.

Vollmond am Kalterer See

Während dem Frühstück beobachten wir einen Camper, wie er seinen Platz mit dem mitgebrachten Rasentrimmer bearbeitet. Respekt, was so manch einer dabei hat 😉

In Bardolino landen wir auf dem uns bereits bekannten Campingplatz Europa, der immer noch so gut gelegen ist und inzwischen auch die Sanitärgebäude renoviert hat. Hier nimmt uns der Sommer mit 32°C endgültig in Empfang. Beim abendlichen Schlendern an der Uferpromenade werden wir mit einem Sonnenuntergang verwöhnt, der selbst uns beeindruckt.

Sonnenuntergang in Bardolino

Jetzt kommt auch mal unser Roller und die E-Bikes der (Schwieger)Eltern zum Einsatz. Wir sausen nach Lazise und stellen dort fest, dass der vereinbarte Treffpunkt „bei der Burg“ gar nicht so eindeutig ist wie wir dachten… Was würden wir nur ohne Handy machen ;-)? Nach zwei Telefonaten und a bissl suchen finden wir uns und erkunden den Ort. Mittags gibt’s lecker Essen direkt am Platzl und dann gehtˋs auch wieder zurück, bevor uns die Sonne verbrutzelt 😉

Foto Lazise

Lazise, Gardasee

Am Mittwoch geht es weiter nach San Marino wo wir auf dem (einzigen) Campingplatz einchecken. Bei einem Rundgang entdecken wir, dass es auf dem Campingplatz nicht nur ein Gehege mit Kaninchen gibt, sondern auch eines mit Pfauen… In der Nacht stellen wir fest, dass ein Pfau tendenziell lauter ist als eine Amsel und dass er auch die ganze Nacht über „singt“.

Mit dem (öffentlichen) Bus geht es ordentlich den Berg rauf in das historische San Marino. Von oben haben wir einen fantastischen Blick ins Hinterland und sehen auch bis zur Küste nach Rimini. San Marino hat 3 Türme, die wir auch alle nacheinander ansteuern und (zumindest von außen) bestaunen. Nachdem wir alle Gässchen besichigt haben, steuern wir auf die Bushaltestelle zu um den Heimweg anzutreten. Der Fahrplan erinnert uns ein bisschen an Griechenland: die Zeiten auf dem Fahrplan, den wir von der Rezeption erhalten haben unterscheiden sich von den Zeiten auf dem Fahrplan an der Bushaltestelle und tatsächlich fährt der Bus zu einer ganz anderen Zeit. Auch in Punkto Fahrstil stehen die Marinesen den Griechen in nichts nach ;-).

San Marino

Nachdem wir uns den Bauch mit Gegrilltem vollgeschlagen haben ratschen wir noch gemütlich und werden fürs draußen sitzen bei 15°C mit ein paar Glühwürmchen belohnt, die uns eifrig umschwirren. Diese Nacht haben die Pfaue frei und sind ruhig, dafür singt uns ein liebestoller Kater ein Ständchen.

Am Freitag verlassen wir San Marino und machen uns auf den Weg ins Landesinnere. Nach einer knapp 3-stündigen Fahrt mit gefühlt 2/3 Baustelle (dafür wenig Verkehr) und einigen abenteuerlichen Tunneln (Sonnenbrille lieber auflassen) erreichen wir den Campingplatz am Stadtrand vo Arezzo.  Es lebe die Vorsaison – wir dürfen (wie bis jetzt immer auf der Reise) trotz Mittaugspause einchecken und unseren Platz beziehen. Einen Pool gäbe es auch, allerdings bräuchten wir lt. Info beim Einchecken angeblich eine Badekappe 😉

Abends genießen wir im Restaurant des Campingplatzes ein hervorragendes Abendessen inkl. Fischvorspeise, Pizza, Grillteller, leckerer Nachspeise und leckerem Wein.

Am nächsten Tag geht es mit dem Bus ab nach Arezzo. Das ist ein wirklich sehr schönes mittelalterliches Städtchen und wir schlendern gemütlich ein wenig durch die Gässchen, genehmigen uns ein Eis, bestaunen ein paar Türmchen und Kirchen. Wir sind schon fast eine Kulturgrupppe.

Arezzo

Gegen Mittag sind wir die schönen Gässchen alle rauf und runter gelaufen und nachdem es immer heißer wird, beschließen wir, uns auf den Heimweg zu machen. Wir haben uns zwar brav gemerkt, welche Buslinie wir zurück nehmen müssen, die Tickets haben wir auch, sogar den Busterminal haben wir uns gemerkt. Eigentlich sollte nichts schief gehen, aber nachdem wir einmal über den ganzen Busbahnhof (ein riesiger Kreisverkehr) geschickt wurden, einmal aus dem Bus in dem wir schon sitzen weil er eigentlich „unsere“Linie wäre wieder raus stürmen, weil er doch nicht zu unserem Campingplatz fährt, drei Busfahrer auf unsere Frage wann ein Bus in unsere Richtung geht sich nach einigem Diskutieren auf eine Zeit einigen, die Anzeigetafel  unseren Bus alle paar Minuten mit einer anderen Uhrzeit oder auch gar nicht mehr anzeigt, sitzen wir eine Stunde später als geplant im richtigen Bus und sind uns einig, dass das öfffentliche Verkehrssystem  in Italien auch nicht übersichtlicher ist als in München.

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